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Haus der Heimat, Wien
Verband der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften
in Österreich (VLÖ)
Die Geschichte des VLÖ
Am 14. Dezember 1961 verabschiedete das Parlament das „Anmeldegesetz“ betreffend Sachschäden, die durch Vertreibung entstanden waren, und am 13. Juni 1962 das Umsiedler- und Vertriebenen-Entschädigungsgesetz“ (UVEG) für Hausrat- und Berufsinventarverluste. Da sich die vermögenswirksamen Leistungen bei Vollzug dieses Gesetzes in den Folgejahren als vergleichsweise gering erwiesen, fand am 9. Mai 1966 eine Vorsprache des VLÖ bei Bundeskanzler Dr. Josef Klaus zwecks Erweiterung des „Kreuznacher Abkommens“ statt, und am 21. März 1969 empfing dieser eine große VLÖ-Delegation zu Beratungen über den „Österreichischen Lastenausgleich“.
Zum gleichen Anliegen hatte der VLÖ am 28. September 1970 abermals, diesmal jedoch bei Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky, eine Vorsprache und überreichte ihm und den politischen Parteien am 14. Dezember 1970 eine VLÖ-Denkschrift in dieser Angelegenheit. Am 19. Mai 1972 wurde Bundeskanzler Kreisky nochmals ein VLÖ-Memorandum zum Lastenausgleich in Österreich übergeben. All diese Bemühungen des VLÖ-Vorstandes, dessen Führung alle zwei Jahre zwischen der Sudetendeutschen Landsmannschaft, zunächst Major Emil Michel und später Dr. Emil Schembera und der Donauschwäbischen Arbeitsgemeinschaft, Dir. Ing. Valentin Reimann, wechselte, hatten jedoch keinen Erfolg. Im Laufe eines 25-jährigen Bemühens konnte demnach der VLÖ vermögenswirksame Leistungen von bloß rund einem Drittel dessen erreichen, was die Bundesrepublik Deutschland ihren Heimatvertriebenen an Ausgleichsleistungen zukommen ließ. Im Zuge einer parlamentarischen Anfragebeantwortung erklärte schließlich der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky im Mai 1982 die Frage weiterer Hilfeleistungen Österreichs an Heimatvertriebene und eine eventuelle Aufnahme von Verhandlungen mit der Bundesrepublik Deutschland um Erweiterung des „Bad Kreuznacher Abkommens“ als hinfällig und die Gesamtfrage für erledigt.
Der neue Weg des VLÖ – Ringen um ein Kulturzentrum: „Haus der Heimat“
Fortab trat das Anliegen eines „Österreichischen Lastenausgleichs“ in der Arbeit des VLÖ merklich in den Hintergrund. Im Herbst 1983 übernahm Monsignore Prof. Dr. Josef Koch, ein Sudetendeutscher (Südmährer), den Vorsitz des VLÖ. Sein Stellvertreter wurde Dir. Dipl.-Ing. Rudolf Reimann, Donauschwabe. Ihnen zur Seite stand der geschäftsführende Vorsitzende Dipl.-Ing. Julius Gretzmacher, ein Karpatendeutscher. Unter Kochs Ägide setzte sich die Überzeugung durch, dass die Interessensvertretung der volksdeutschen Heimatvertriebenen in Österreich neue Wege beschreiten müsse. Zu einem neuen Schwerpunkt des Wirkens des VLÖ ab dieser Zeit entwickelte sich das Anliegen der Erhaltung des Wissens um die Geschichte und die kulturellen Leistungen der Heimatvertriebenen sowie die Notwendigkeit der Pflege der ethnischen und kulturellen Eigenart der heimatvertriebenen deutschsprachigen Altösterreicher in der ,,neuen Heimat“ Österreich. Und gerade aus der Sorge um die Erhaltung und Pflege der kulturellen Eigenart der Vertriebenen wurde vom damaligen Vorsitzenden Monsignore Dr. Josef Koch der Gedanke geboren, ein Kulturzentrum in einem eigenen „Haus der Heimat“ zu schaffen. Die Finanzierung sollte aus jenen Geldern erfolgen, die von Landsleuten bei österreichischen Instituten vornehmlich ab 1939 hinterlegt wurden, deren rechtmäßige Eigentümer aber nicht mehr auffindbar und die daher der Republik Österreich anheimgefallen waren.